Viktor Maximov

  Viktor Sergejewitsch Maximov ist ein russischer Kriegsveteran, der im Jahre 1992 nach Dresden kam, um Hilfe für sein Veteranenhospital in Jekaterinburg zu holen. Viele Jahre wurde er dort nach einer schweren Kriegsverletzung behandelt. Nicht nur im Ural, überall in der Sowjetunion litten Menschen in dieser Zeit des Umbruchs große Not, besonders aber die Alten, die im Krieg gekämpft hatten.Hier in Dresden fand er Freunde, die bereit waren, ihn bei seinem humanitären Tun zu unterstützen.

   Wir gründeten einen Verein und es begann eine Hilfsaktion, die ihresgleichen sucht. Krankenhäuser, Apotheken, Firmen und viele Bürger unserer Stadt beteiligten sich daran. Insgesamt verließen 96 Eisenbahncontainer Sachsen, brachten so Hilfsgüter in viele Hospitäler, u.a. auch in unsere Partnerstadt St. Petersburg. 

   Im Verlaufe der Jahre veränderte sich der Inhalt unserer Arbeit.

   Jetzt luden wir russische Kriegsopfer jedes Jahr zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, nach Dresden ein. Dabei brachten sie auch Bilder für Ausstellungen mit, u.a. von einem ehemaligen Häftling, der zwei deutsche Konzentrationslager überlebt hatte. Auch wir brachten Bilder deutscher Maler nach Russland. Darunter waren Zeichnungen, die zwei junge Soldaten an der Front bzw. in der Kriegsgefangenschaft angefertigt hatten. Sie erzählen vom Unmenschlichen und Menschlichen im Krieg. Es sind die Maler unserer Ausstellung Hans Mroczinski
und Christian Modersohn. 

   In diesem Sinne schrieb Viktor Maximov auch sein Buch "Bekenntnisse eines alten russischen Soldaten". Seine letzten Worte darin: „Eine positive Entwicklung der Menschheit ist nicht möglich, ohne dass sich die Menschen mit der Geschichte ihres Volkes auseinandersetzen und die Erinnerung daran bewahren. In unserem Volk heißt es, dass das Leben auch ein Vermächtnis der Toten ist.

   Deshalb soll deren Stimme immer klingen wie eine Glocke: Lebt in Frieden ihr Menschen!“
   

   Viktor Maximov wurde am 8. August 2018 nach seinem Wunsch neben deutschen, in der Gefangenschaft verstorbenen Soldaten in Jekaterinburg begraben.